Messingblech treiben...

4. April 2012 um 11:34
Hallo zusammen,

ich habe vor aus Messingblech kleine Schalenfiebeln zu treiben. Nehme ich das Blech so wie es ist, oder glüht man so was weich? Wie ist die Wärmebehandlung (wenn es überhaupt eine gibt).

THX
Cord
http://www.der-grobschmied.de/

4. April 2012 um 11:57
Hallo !
Ich wuerde das Messingblech vorher weichgluehen.Danach abkuehlen lassen damit keine Risse entstehen können.
(Passiert wahrscheinlich sowieso nicht).
Dann wuerde ich ausserdem darauf achten,das die Kanten entgratet sind.(Glatt sind).
Mach Dir sicherheitshalber ein Probestueck und probier aus ,was das Material so verkraftet.Dann bist Du auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
Ist natuerlich auch die Frage ,wie stark das Material verformt werden soll.Fuer flache Schalen kann es natuerlich auch ueberhaupt nicht erforderlich sein,zu gluehen.Fuer das Aufziehen auf jeden Fall....
Gruss
Wolfgang.
4. April 2012 um 12:20
Wie glüht man Messing weich? Und wie bekommt man es am Ende wieder hart?
http://www.der-grobschmied.de/

4. April 2012 um 12:54
Hallo !
Vorsichtig in der Esse oder im Gasofen.(T.im Schatten beobachten).
Aushärtung erfolgt ueber Kaltverfestigung.
Gruss
Wolfgang.
4. April 2012 um 12:56
Also vorsichtig glühen und dann warm verarbeiten und einfach an der Luft abkühlen lassen?
http://www.der-grobschmied.de/

Zuletzt bearbeitet: 4. April 2012 um 12:57, Cord Preuss
4. April 2012 um 14:04
Hallo Cord,

ich kenn das Ganze nur von Kupferblech.
Man brungt es zum glühen und lässt es dann an der Luft abkühlen. Wobei ich auch festgestellt habe dass sich nichts ändert wenn an es abschreckt...es könnten halt Risse beim Abschrecken entstehen.

Danach ist das Material weich wie Butter und kann kalt bearbeitet werden. Je mehr Schläge auf das Material verübt werden, desto härter wird es wieder. Bei komplizierten Arbeiten muss man also zwischendurch nochmals glühen.

Ich denke bei Messingblech wird sich das ähnlich verhalten wie beim Kupfer.

Gruß
Willi
www.schmiedekunst-weyer.de
4. April 2012 um 14:09
Willi :ja.
W.
4. April 2012 um 17:30
Also ich kenne es so das mn z.b. bei Kupferblechen die teile kurz zum glühen bringt und dann in wasser abschreckt,quasi das genaue gegenteil von Stahl.
Messing und Bronze verhalten sich genauso.
Der Kupferschmied musste früher bei seinen treibarbeiten ständig weichglühen da das Material sonst zu hart und zu rissempfindlich war.
4. April 2012 um 18:07
Hallo,
Wie man Messig weicher bekommt wurde schon gesagt. Allerdings ist festzustellen, das  Messing ein Sammelbegriff für Legierungen unterschiedlichster Zusammensetzungen in der Hautsche aus Kupfer und Zink sind. Im Großen und Ganzen gilt: je höher der Zinkanteil, desto härter das Material. Für den beschriebenen Zweck würde sich wohl Tombak z.B. CuZn15  wegen des hohen Kupferanteils gut eignen oder das fälschlicherweise als Schmiedebronze bezeichnete CuZn39Pb3 oder CuZn40Mn2 . Allerdings muß man sich bei den Preisen mittlerweile "warm anziehen".   
Grüße
welud