Kupfer Feuerverschweißen?

15. April 2012 um 18:48
Guten Tag,
Ich würde gerne etwas mit Kupfer arbeiten und da ich nicht ubnedingt immer die richtigen Barren (bzw. Stärke) zur Verfügung habe und es auch so notwendig wäre, würde ich gerne wissen wie ich am einfachsten/besten Kupfer feuerschweiße.

Quarzsand fällt wohl weg weil der Schmelzpunkt viel zu hoch ist, wie ist dies bei Borax? Ist dies die einzige alternative?

Kupfer wird ja auch gelötet, wäre dies nicht z.b. möglich um einen Ring an den Enden zu verlöten und dann so abzuschleifen das dies nicht mehr allzu sichtbar ist?

Hört sich nach der eifnachsten Methode an, aber für große Flächen natürlich nicht zu gebrauchen.

mfg
15. April 2012 um 19:22
Link

Vielleicht hilft das ja weiter.

Gruß Maik
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Zuletzt bearbeitet: 15. April 2012 um 19:59, Peter Brunner
15. April 2012 um 21:14
Der Schmelzpunkt von Kupfer liegt bei 1063°C 
Man kann ihn per Wig schweissen, einfach mit einem abisolierten Elekrtodraht.
Ich habe das schon öfters gemacht, es geht einfacher wenn man den Kupfer etwas vorwärmt.
Bei kleineren Querschnitte ist das allerdings ein Eiertanz.
Gruss Rom. 
15. April 2012 um 21:28
Kannst du das mit dem "abisolierten Elektrodraht" etwas näher erläutern? hört sich abenteuerlich an.
15. April 2012 um 21:37
Die traditionelle Herstellung von Mokume ist eine Art Diffusionsschweißen. Hier werden die Bleche übereinander zu einem Schichtbarren aufgebaut, anschließend in eine Form gespannt und in den Ofen, bzw. Esse gegeben. Wichtig ist dass dies in einer Verschmutzungfreien und reduzierenden Atmosphäre stattfindet. Dort werden sie geglüht bis sie eine Temperatur kurz vor dem Schmelzpunkt des am niedrigst schmelzenden Metalls haben. Sobald der sogenannte "Blitz" erscheint, der Punkt an dem das Metall seinen Punkt zwischen fest und flüssig hat *Eutekischer Punkt*, bildet sich die Bindungsschicht. An diesem Punkt wird der Barren noch eine Weile gehalten, damit sich eine vollständige Bindungsschicht bildet. Anschließend wird der Barren rausgneommen und an der Luft abgekühlt bis er dunkle Rotglut, teilweise Schwarzglut hat, kurz mit Hammerschlägen verdichtet und aus der Form genommen.


Heißt das, das die Metalle ohne FLussmittel verbunden wurden nur durch Druck der Zwinge und der Hitze?
15. April 2012 um 22:23
Genau das, und das funktioniert auch bei Stahl.
16. April 2012 um 15:30
das flussmittel hat ja lediglich die funktion, die metallische oberfläche von oxiden zu reinigen bzw vor der Oxidation an sich zu schützen. Wenn du also sehr sauber arbeitest, kannst du auch ohne flussmittel schweißen. Was, dass kannst du dir dann aussuchen
16. April 2012 um 15:51
Hi Leute,

ich hab zwar relativ wenig Ahnung von dem Thema aber ich denke das was Pharaun beschreiben hat wird in diesem Video ganz gut deutlich.

Gruß
Willi
www.schmiedekunst-weyer.de
16. April 2012 um 19:30
Eigentlich schreibt er ja nur davon kleine/dünne Kupferteile zu verbinden um ein größeres Ausgangsmaterial zu haben.

Ich würde da allen möglichen Cu-Schrott einschmelzen und mir in die gewünschte Ausgangsform gießen und wenn es nicht beim ersten mal klappt,dann versucht man es weiter.Etwas Boraxabfall gegen Krätze ist aber nie verkehrt,kannst dann aber auch Bronze/Messing/Rotguss machen.

Gruß Maik
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8. Dezember 2013 um 13:35

Gerade den Thread hier gefunden und dachte meine Frage passt hier ganz gut rein.

Mich würde mal interessieren, ob man Damast aus Stahl mit Messing verschweißen kann. Quasi wie Mokume Gane nur dass bei den Metallen halt die Schmelztemperaturen rund 500Grad auseinander liegen. Sprich wenn das Messing schmilzt, ist der Stahl ja gerade mal am munter vor sich hinglühen. Geht das trotzdem bzw. weiß jemand wie oder kennt ein Video wo sowas erklärt wird?

Die einzige Methode die ich kenne wird hier beschrieben und das ist mir doch ein wenig zu unkontrolliert ^^

8. Dezember 2013 um 14:37
Du kansst Stahl und Messing nicht Feuerverschweißen... Du kannst das Ganze miteinander verlöten... Optisch sicher interessant... Aber technologisch Schwachsinn!

Grundsatz: Ähnliches lässt sich mit ähnlichem verschweißen! Mit ein paar Ausnahmen!!! Aber das sprengt hier den Rahmen!!!


Gruß

Oli
8. Dezember 2013 um 15:10
Oli hat recht, auch Mokume Gane ist strenggenommen kein Schweißen. Messing ist bei Mokume Gane sowieso nicht einfach zu verarbeiten. Stahl und Kupfer funktioniert aber gut. Wichtig dabei ist allerdings ein vorheriges Polieren und ein Verarbeiten bevor sich wieder eine Oxidschicht gebildet hat.

Kupfer feuerschweißen wie es im ersten Beitrag erfragt wurde geht, ich habs noch nicht probiert, aber wenn ich mich nicht irre hat Peter Brunner schonmal Versuche gemacht. Ich meine mich auch in frühester Kindheit erinnern zu können, dass mein Vater das gemacht hat.
8. Dezember 2013 um 15:33
Was schwebt dir dabei vor ?,es kommt ja auch darauf an wie du es weiter verarbeiten willst und ob es dafür Sinn macht.

Gruß Maik
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8. Dezember 2013 um 16:19

@Oli Obtisch interessant ist das Stichwort! Aber genau der Grundsatz brachte mich dazu es nicht einfach zu machen ^^ Aber danke nochmal für die Bestätigung. Jetzt brauch ichs wenigstens nich mehr probieren.

Meine Idee war einen Messingarmreif mit Damastinlay zu machen. So ein bisschen wie hier:  


Mokume Gane ist strenggenommen kein schweißen? Darf ich um Aufklärung bitten? Sieht für mich optisch genau wie damast aus nur mit Edelmetallen halt. Geht das da gerade noch so, weil die Schmelzpunkte nah beieinander sind oder wie wo wat?

Würde mich bei der Geschichte auch auf Kupfer einlassen können wenn das besser geht. Kupfer hätte ich auch noch da. Messing nicht ^^

8. Dezember 2013 um 16:51
Schweißen wird so definiert dass Artgleiche oder sehr eng Artverwante Materialien durch aufschmelzen mit oder ohne Zusatzwerkstoff miteinander verbunden werden. Bei der Mokume Gane Technik werden die Oberflächen nicht aufgeschmolzen oder zumindest nur eine leicht und durch Diffusion an der Oberfläche eine Verbindung geschaffen. Es ist eher sowas wie Löten. Dabei kann sowas wie ein dünnster Legierungsfilm gebildet. Genauer kann ich es dir aus dem Kopf auch nicht beschreiben. Google doch selbst mal.

P.S. Auf dem Bild wurde eingelegt, das ist keine Mokume Gane Technik, Löt oder Schweißtechnik.
Zuletzt bearbeitet: 8. Dezember 2013 um 16:54