Kunstwerke aus Rost

16. November 2011 um 20:59
oder besser gesagt in Rost... aber seht selbst

Link


Stück davon
Euer Peter
17. November 2011 um 21:13
Rost hat was zerstörerisches und was augenscheinlich schönes!

Was man nicht tut, geschieht auch nicht
12. Dezember 2011 um 17:40
Bei Rost graust es mir. Korrosion ist immer eine Zerstörung von Werkstoff, was daran schön sein soll erschliesst sich mir leider nicht. Manches Werkstück, im Schweiße seines Angesichts vom Schmied Geschaffenes, ging so für alle Zeit verloren.
12. Dezember 2011 um 17:57
Und genau das, ist es was jede arbeit erst schön macht, sie ist einfach nicht für immer da...

alles ist vergänglich auch unsere Werke... und gerade das ist meiner Meinung nach das schöne an den Rostbildern

Ich glaub ein einfaches Beispiel ist, dass du dir auch lieber ne Blume auf der Wiese anschaust, als son Plastikzeugs, obwohl man den unterschied ja kaum noch sehn kann... aber die vergänglichkeit machts erst schön und der Rost das Eisen zu etwas lebendigen! Bzw die Arbeit...


Stück davon
Peter
12. Dezember 2011 um 21:00
@ Peter:

Bei Rost graust es mir. Korrosion ist immer eine Zerstörung von Werkstoff, was daran schön sein soll erschliesst sich mir leider nicht.

Schau´ Dir doch mal die Arbeiten von den Künstlern  Richard Serra  oder  Eduardo Chilida  an!  Vielleicht änderst Du ja dann Deine Meinung.

Viele Grüße,

Sebastian
15. Dezember 2011 um 20:26
Beim Thema Rost scheiden sich die Geister. Ich hatte schon mal in einem Beitrag was dazu geschrieben. Rost ist auch eine Farbe mit vielen Schattierungen. Für mich ist es immer wieder erstaunlich wie sich das Material nach der Bearbeitung verändert.
 Gerade bei Grabmalen finde ich es sehr passend, ist es doch ein Zeichen für die Vergänlichkeit aller Dinge (und in 20 oder25 Jahren nach Ablauf der Liegezeit ist die Sache sowieso erledigt). Allerdings einen Kunden davon zu überzeugen ist schwierig.

Wer das Zersörerische fürchtet, der kann nach Ausbildung einer rostigen Oberfläche dem Voranscheiten mit Owatrol oder ähnlichen Einhalt gebieten.
Neulich haben wir eine Arbeit für den Innenraum gefertigt, die auf Kundenwunsch rostig sein sollte, aber sowas kommt nicht oft vor.
Wir Schmiede denken immer, wir müssen etwas für die Ewigkeit schaffen. Es ist aber schon klar, das die meisten unserer Werke irgendwann im Schmelzofen landen. Allerdings sind die von uns geschaffenen Dinge im Allgemeinen recht langlebig um Gegensatz zu den Werken z.B. von Friseuren oder Konditoren (was deren handwerkliches Können nicht schmälert).
Also, lasst uns das ein Ansporn sein Dinge von hoher Qualität in guter Gestaltung zu fertigen,damit lange etwas von uns bleibt und auch folgende Generationen nutzen daraus ziehen und Freude daran haben.
Grüsse
welud
Zuletzt bearbeitet: 16. Dezember 2011 um 08:11, Werner Ludwig
16. Dezember 2011 um 22:30
Zu Owatrol hab ich einen Link falls es interessiert.

Test mit OWATROL 

Was man nicht tut, geschieht auch nicht
17. Dezember 2011 um 14:15
Hallo !
... immer dieses Thema mit dem Rost.
Natuerlich kann Rost angebracht sein.Dabei ist es notwendig zu wissen,welche Intenssion(schreibt man das so)?
das Werk haben soll.
Einfach etwas rosten zu lassen,nur weil es dem Zeitgeist entsprich, ist doch einfach nur hirnlos.
Es entsteht ja auch immer nur ein relativ zufälliges Produkt.
Allerdings denke ich ,das wirklich hochwertige Gestaltung konsequent ist und somit ungewollte Zufälle
auslässt.
...ach so,die Rosen in Norwegen z.B werden natuerlich verzinkt;eine Skulptur von etwa 5,5 m verzeiht mit Sicherheit das
leichte verwischen von Kleinigkeiten.
(Man denke mal an einen Wetterhahn;mir ist an dem noch nie ein kleinlicher Hammerschlag aufgefallen).

Gruss
Wolfgang.
Zuletzt bearbeitet: 17. Dezember 2011 um 14:15
17. Dezember 2011 um 18:29
Ich denke nicht, dass rosten dem Zeitgeist entspricht,da wäre es ja eine Richtung, die  immer Rost sehen will. Es gibt eben NICHT viele Leute die damit etwas anfangen können.
Zeitgeist bedeutet doch. das eben sehr viele Leute das gleiche toll finden.
Es entstegen auch nicht unbedingt Zufallsprodukte, sondern ich kann ganz gezielt und bewußt damit arbeiten wie mit allen anderen Metallfärbeverfahren auch!
Natürlich finden nicht alle Menschen Patina, in welcher Form auch immer, schön. Für der einen ist eine abgegriffene Türklinke einfach nur ungepflegt , aber ein anderer sieht darin den Zahn der Zeit mit Werden und Vergehen und es gefällt ihm.
Also- wer sich von dem Thema genervt fühlt, tut mir leid, der muss es eben ertragen.
Grüsse
welud
17. Dezember 2011 um 19:38
Hallo !
Also nochmal :
Grundsätzlich ist gegen irgendeine Patina gar nichts einzuwenden.(z.B Alumuiniumoxid).
Angesprochen sind damit nur bestimmte Zufalllsprodukte.
Abgesehen davon habe ich nur die Möglichkeit gegeben,das es dem Zeitgeist entspräche.
Und das deshalb,um damit zu veranschaulichen ,das gedankenloses Abkuppfern etwas billig ist.
Warum ?
Weil das Motiv fehlt.
Vielleicht mal darueber nachdenken.
Gruss
Wolfgang.
18. Dezember 2011 um 11:35
Hallo,
wie Welud schon bemerkte - auch wenn es nervt -das Thema beinhaltet schon Brisanz :
wie konsquent ist mein Gestaltungskonzept ? Endet es bei der Oberflächengestaltung ?
Bedenke ich die Beeinflussung der Umgebung (aktiv/passiv)? Welche Info möchte ich
mit meinem Produkt rüberbringen ?

Gute Gestaltung endet nicht mit dem selbstgefälligen Blick auf das fertige Stück!

Ein vorsonnenwendlicher Gruss von thomas    
  
  
  
 
18. Dezember 2011 um 13:42
Alles Ansichtssache. Nun man sollte auch unterscheiden was da rostet. Es gibt zum einen den Blechmüll aus den Baumärkten, gestanzt aus 0,5mm Stahlblech, maximal noch gebogen und mit anderen Teilen zusammengepunktet. Kommt dann sicher aus Fernost und die Breite Mehrheit der unwissenden Käufer redet von geschmiedetem. Dieser Mist gehört in den Container.
Aber es gibt eben auch Sachen die richtig geschmiedet sind,  einen verzierten Stab für den Garten usw. Hab ich auch schon öffters gemacht und verschenkt. Das darf (soll) auch mal rosten und lösst sich sicher auch nicht innerhalb 2 Jahren in Brösel auf.
Meine Meinung. 
Grüße vom Chiemteich, subba
Gerade, symetrisch und gleich kanns ja jeder (hat ein Schmied mal zu mir gesagt...)
19. Dezember 2011 um 16:50
Altes Eisen, schwarzes Pech, zahlt dem Schmied so manche Zech

Frohe Weihnachten
Euer Peter