Kärger Drehbank

1. März 2020 um 21:38
Hallo Schmiedefreunde. 
Ich hab mir eine neue Maschine zugelegt, nicht unbedingt was zum Schmieden aber Ich drehe auch gern mal hin und wieder. Deswegen ist mir dieses feine kleine Maschine zugelaufen. Jetzt noch eine Frage, kennt sich jemand besser aus mit solchen Maschinen? Ich kann zwar bisschen drehen aber zb. Ein Gewinde drehen liegt mir fern. 
Vielleicht hab Ich ja Glück und jemand hat die selbe Maschine. Es ist eine Kärger DL 1, noch vor 1938 produziert. 
Danke schon mal und viele Grüße. 

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Ich hätte gern ein etwas besseres Bild hochgeladen aber mein Handy macht zu große Bilder daher hab ich es etwas zurecht geschnitten. Danke nochmals. 
1. März 2020 um 22:09
Hallo
zum Gewindeschneiden die gewünschte Steigung oben aus der aufgenieteten Tabelle auswählen, dann kontrollieren ob die passenden Zahnräder ganz links hinter dem Deckel montiert sind. IdR gibt es Wechselzahnräder. Weiterhin über die Hebel links unten auf die Werte aus der Tabelle einstellen. Dann den Vorschub aktivieren, kleiner Hebel links oben, denke ich. Dort auch RechtsLinks Gewinde auswählen.
Am Support den rechten Hebel bedienen, er bringt die Schlossmutter in die Gewindespindel in Eingriff.
Zunächst von Hand das Futter drehen und kontrollieren, ob der Schlitten die gewünschte Steigung verfährt.
Gruß
Jochen
2. März 2020 um 10:01
Ich wäre vorsichtig damit, Gewinde auf der Drehmaschine zu drehen. Es erfordert eine Menge Erfahrung, je nach Drehmaschine eine Menge Zubehör das vorhanden sein muss usw. Aber das wichtigste: Bei einer Fehlbedienung schaltet die Fallschnecke nicht gegen Anschlag ab und es kommt zu massiven Kollisionen.
Es ist besser und auf Dauer günstiger sich Normteile zu kaufen oder die Teile von jemandem fertigen zu lassen der es kann. Standardgewinde bis M30 sind so günstig als Gewindestange und Mutter zu beschaffen dass eine Eigenfertigung nicht lohnt.
Wenn man natürlich Bastler ist und gewisse Teile nachfertigen will die es nicht zu kaufen gibt sollte man sich zum Thema Gewindeschneiden mal mit dem folgenden Werkzeug befassen:
Ist eine tolle Sache und fast Idiotensicher. Funktioniert top. Benutze ich selbst.
Gruß
Oli
2. März 2020 um 19:53
Ja ob Ich Gewinde Schneider oder nicht sei jetzt Mal noch da hin gestellt. War auch nur mal einer der Sachen die ich nicht kann. Wie gesagt ich kann schon drehen, wir drehen ja auch ab und zu mal in der Firma. Aber das Teil hier hat so viel Hebelchen, Ich weiß gar nicht was die alle machen sollen 
2. März 2020 um 23:07
Hallo,

Ich wäre vorsichtig damit, Gewinde auf der Drehmaschine zu drehen. Es erfordert eine Menge Erfahrung, je nach Drehmaschine eine Menge Zubehör das vorhanden sein muss usw. Aber das wichtigste: Bei einer Fehlbedienung schaltet die Fallschnecke nicht gegen Anschlag ab und es kommt zu massiven Kollisionen.

Die Fallschnecke schaltet bei einer Drehmaschine auf die Zugspindel, welche nur für die Vorschübe zuständig ist, und mit Gewindedrehen nichts zu tun hat. Fährt man gegen Anschläge, so schaltet die Fallschnecke ab, bzw. die einstellbare Rutschkupplung wird aktiv (wie z.B. bei meinen Drehmaschinen von Weiler).
Die für das Gewindedrehen nötige Leitspindel wird dagegen mit der Schlossmutter geschaltet. In diesem Fall ist ein Anschlagdrehen natürlich nicht möglich (wäre ja auch eine seltsame Gewindeendung 😬😬). Bei den meisten Drehmaschinen gibt es zur Crash-Absicherung entsprechende Scherstifte im Leitspindelantrieb (passiert besonders häufig in Berufsschulen. Von daher finde ich persönlich, dass Gebrauchtmaschinen aus solchen Einrichtungen oft nur mit Vorsicht zu genießen sind, wo sich hier doch oft die untalentiertesten Zeitgenossen an solchen empfindlichen Präzisions-Maschinen austoben).
Erfahrung wird zum Gewindedrehen definitiv benötigt, aber eine Menge Zubehör eher nicht. Mit einem Gewindedrehstahl für Außen- bzw. Innengewinde, sowie einer Einstelllehre ist man in der Regel für solche Aufgaben gut gerüstet.
Für speziellere Aufgaben kommt man um das Gewindedrehen nicht herum. So musste ich z.B. mal für einen Fotografen Objektivadapter aus Alu drehen, welche Feingewinde mit der Dimension M 50 x 0,75 hatten. Teiweise auch Adapter von Metrisch auf Zollgewinde....
Bei stinknormalen Standardgewinden (und da bin ich ganz bei Oli) braucht man allerdings mit dem Gewindedrehen gar nicht erst anfangen.

Grüße!
Zuletzt bearbeitet: 3. März 2020 um 22:15, Sebastian
3. März 2020 um 01:47
Na sowas mein Ich. Wär doch cool wenn man einen solchen Adapter drehen könnte  
Die Maschine war einem Mann bei mir aus dem Dorf, der leider verstorben ist, und seine ganze Erfahrung mit Ihm. Er hat Zeit seines Lebens als Dreher in einer großen Firma gearbeitet. Hat sich dann 1996 diese Maschine in die Garage gestellt um auch daheim etwas zu tüftlen.  
Flachriemen ist neu und der Motor ist neu gewickelt. 
Werkzeug hab Ich soviel dabei bekommen das Ich mir wohl in meinem Leben keins mehr kaufen muss  
Ich habe in einem anderen Forum schon die genaue Ölbezeichnung gefunden. Wenn Ich Zeit habe mache Ich mich an die Restaurierung und fange an zu üben. 
Richtig schönen Oldtimer hab Ich da gefunden, noch ein Vorkriegsmodell. 

Viele Grüße 
3. März 2020 um 20:07
Cool!
Ein ferner Traum von mir, mal drehen zu lernen und ne eigene Maschine zu haben, da gibts doch ständig Sachen die so einfach viel besser zu machen wären, die ich jetzt mit Bohrmaschine und Bandschleifer hinimprovisier
VG, Edgar
3. März 2020 um 20:22
Ja. Ich muss sagen, Ich hätte es nicht zu träumen gewagt, eine Drehmaschine zu besitzen. Ich hab auch keine gesucht, die Erben sind zu mir gekommen und haben gefragt ob Ich so etwas gebrauchen könnte. Als Ich dieses Teil sah hab ich mich sofort rein verliebt. Weil Sie auch genau die richtige Größe hat für mich. 
Und dann noch so alt, Ich liebe alte Maschinen. 
Tia, so kahm Ich zu einer Drehbank. Jetzt muss Ich nur noch alle Funktionen lernen, dann fängt es an Spaß zu machen. Hätte ich auch schon paar mal bei meinem alten Traktor gebrauchen können. 

Grüße