Härteofen low budget

2. Juni 2015 um 13:41
2615_003.jpg  Hallo, ich will mal zeigen, wie ich meine Klingen härte:

Die Tonne ist ein umgebauter Ikea Wäschebehälter, mit Keramikmatten isoliert. Normalerweise macht meine Frau darin Ton-Raku- Brände.  Zum Härten arbeite ich mit Gasbrenner und einem Temperaturfühler. Mittlerweile kann ich damit die Temperatut auf ca. 10 Grad gemau halten. Ich komme easy auf 850 Grad, auch viel mehr wenn es sein müßte. ( Beim Tonbrand hatten wir schon 1200 Grad.)
Mehr Bilder davon, auch von meiner bescheidenen Werkstatt habe ich in meinen Galerien.
Habe bisher alles damit gehärtet, bin nun aber der Meinung, einen elektrischen Härteofen haben zu müssen, auch der Gesundheit wegen, weil sich da doch immer Fasern lösen.
Ich bin ja am 1. und 2, August bei Lutz in Korbach, vielleicht da jemand, der einen günstigemn Ofen abzugeben hat.
Bis dann
Volker
2. Juni 2015 um 14:27
Das ist ja perfekt Volker. Vielen Dank für die Idee ;)

So kann ich meine Frau gleich dazu befähigen selbstständig rumzutöpfern und ich habe nicht das Problem, dass mich die Sonne mit der Härtetemperatur belügt

Würde mich mal über einen Foto von innen freuen. Da muss doch noch irgendwas über dem Brenner sein oder?

Beste Grüße,

Lenni
2. Juni 2015 um 18:55
Servus Volker.

Gute Idee, absolut funktionel.
Gegen herumfliegende Fasern: eine dünne Schicht Feuerfesten Mörtel. Das Aufheizen dauert dann ein bisserl länger, ist aber "gesünder"...

lg

Walter
3. Juni 2015 um 08:31
Ist Keramikwolle denn überhaupt so fieß? Ich dachte das Zeug wäre so toll, weil es Dämmeigenschaften wie Glaswolle hat, nur nicht die Nachteile. Habe das aber auch noch nie genauer recherchiert ....
4. Juni 2015 um 12:31
Hallo Volker, 

schickes Teil. Ich nehme mal an, eine Temperatursteuerung hat der Ofen nicht, oder? Quasi nur Temp. überwachen und manuell regeln.

Grüße,

Christian 
28. Januar 2016 um 18:40
Schwer zu sagen wie fies Keramikwolle ist. Löst sich aber auch im Körper nicht mehr auf
. Feuerfester zement ist ein muss. Es gibt aber auch so eine Paste, such ich mal raus.
 
28. Januar 2016 um 19:35
habs jetzt eine alternative zu zement
 http://www.wego-systembaustoffe.de/unsere-sortimente/hochtemperatur/unifrax/coatings-und-kleber/giess-und-knetmassen
grüsse 
31. Januar 2016 um 15:04
Moin
Greife das Thema keramikwolle noch mal auf.
Wir benutzen zum Ofenbau diese Wolle und müssen Richtig Schutzausrüstung tragen
Zitat aus Wikipedia:
Zur Gruppe der Stäube zählen auch Faserstäube, die bei der Be- und Verarbeitung von künstlich hergestellten anorganischen Mineral- und Hochtemperaturwollen entstehen können. Die Faserstäube mit einer Länge über 5 µm, einem Durchmesser unter 3 µm und einem Längen-/Durchmesserverhältnis, das größer als 3:1 ist, werden als lungengängig angesehen. Aus Hochtemperaturwollen und aus textilen Produkten dieser Wollen können lungengängige Faserstäube freigesetzt werden. Dementsprechend müssen Umgangsvorschriften beachtet werden, die vom Bundesministerium für Arbeit und durch die Verbände der Hersteller von Hochtemperaturwolle erarbeitet und veröffentlicht werden.

Als Info,das Zeug ist also nicht Harmlos.
Gruss Micha
(Sicherheitsbeauftragter BG)
Es lebe die Kohle der Stahl und das Feuer
14. April 2016 um 21:52
Moin
Und damit der feuerfeste Mörtel nicht beim Anheizen wieder abplatzt, hilft sicher der alte Trick der Kesselbauer. Da werden ca 10% Schweineborsten in den Mörtel gemischt. Die verbrennen beim ersten Anheizen und erzeugen chaotisch verteilte Risse. Damit ist die Mörtelauskleidung beweglich gegen die Hitzeausdehnung und hält aber doch zusammen, wie ein Gewölbe.

Gruß  Christoph

@Volker53: Falls Du Borsten brauchst, kann ich Dir welche bei Freunden von uns (Schlachterei) besorgen.
Gruß   Christoph
 
 
Wasser trinkt der Vierbeiner, der Mensch findet Bier feiner.
Zuletzt bearbeitet: 8. Februar 2017 um 19:30, Christoph Nohtse (DL1LBN)
15. April 2016 um 06:58
@Lenni wenn du dir das richtige Format wählst kannst du damit auch Giesstiegel erwärmen, ansonten ist die Gasdüse wie bei den Giessöfen angeordnet.

Das ist eine sehr Vielseitige Sache so ein Tonnenofen
Iron Art Ideen aus Metall
15. April 2016 um 13:21

#Keramikwolle

Es gibt aber auch biolösliche Keramikwolle (ähnliche Preislage wie die "normale") in verschiedenen Shops. Bei denen ist kein Sicherheitsdatenblatt erforderlich, da sich aufgenommene Fasern in der Lunge zersetzen und dadurch nicht gefährlich sind.

Bei der normalen Keramikwolle könntest du wahrscheinlich genau so gut mit Asbest dämmen. Ähnlich gesund.... 

Zuletzt bearbeitet: 15. April 2016 um 13:23, Martin
18. April 2016 um 18:17
Aha der Klassiker, der Raku Ofen ala Hobbythek!!

Immer wieder schön anzusehen,
um die Wolle ihre "Gesundheitsfördernden" Eigenschaften zu nehmen gibts 2 Wege a. eine dünne Schicht Schlichte oder eben Hochofenbeton.
Weg zwei ist ein hitzefester Stabilisator für das Zeug damit wird die Wolle Oberflächlich verfestigt und mechanisch belastbarer.
Gibts beides im Fachhandel meist halt nur in üblichen Gebinden wie 30kg Sack oder 25kg Eimer.
Ich hab selbst auch einige "Härtefässer" gebaut die so in Betrieb sind die laufen einwandfrei, wenn man Platz hat ruhig so groß wie möglich bauen.
Mein grö0tes zB hat 1,2m höhe und esteht aus einem 450mm durchmesser Wickelfalzrohr. Böden und Deckel sind aus Blech 2mm und eingenietet.
Darin härte ich bei Bedarf Saxklingen Schwerter und son Zeug, allerdinsg mach ich das schon lange kaum noch hab da die Lust drann verloren.

Tschau Torsten
18. April 2016 um 19:01
wir haben die wolle mit natronwasserglas überzogen.
VM
20. April 2016 um 13:42
@Frank: Gute Idee. Dann werde ich meine Esse doch nicht so bauen, dass man darin auch gießen kann

@Smoke: Die biolösliche Keramikwolle schafft meines Wissens nach aber nicht so hohe Temperaturen. Während Keramikfasermatte bis 1400C Dauerbelastung schafft, knickt die biolösliche glaube ich bei 1200 schon ein wenn nich noch früher. Für nen Härteofen ist das kein Problem, aber im Falle einer Gasesse (um die es hier ja eigentlich nicht geht) würde ich da nicht mehr drauf vertrauen wollen.

@ Christoph: Ich werd demnächst eine Gasesse bauen. Meiner Recherche nach höre ich immer nur "Feuerfestzement drauf und gut ist" von Erfahrungen, dass der Zement abbröselt habe ich noch nicht viel gehört, aber auch noch nicht danach gesucht. Würde mich ggf. als Versuchskanienchen für die Schweineborsten opfern ;) ... sofern ich in Ulm eine Werkstatt gefunden habe ...

Gruß, Lenni
21. April 2016 um 19:55
Das wars ihr da baut , ist aus härterei technischer Sicht  Schrott.  Aber , Aufschrei unterdrücken , so kompliziert braucht ihres nicht.
Auf einen kleinen Nenner gebracht, zwischen 800 bis 900 grd braucht ihr ein gutes Auge.  Differenzen bis zu 30grd . Sind unwesentlich bei unseren kurzen haltezeit en die aus den  schmalen Querschnitten resultieren.
Ein Holzkohle Feuer tut auch. Glaubt es mir , härte schon lange so, überprüft mit hrc Messung,  passt immer.
Denkt mal an die schmiede im Mittelalter,  die hatten keine Öfen mit Regelung.