Handgezogene Profile in Messing

12. Januar 2013 um 08:31
Hi,

hab die Schwertscheidenbeschläge für eine Saxscheide nun fertig und angebracht. Die Beschläge wurden wie folgt hergestellt:

-man bringt ein Stück Messing auf das gewünschte Breitenmaß (3-5cm)
-man spannt dieses in den Schraubstock oder sonstwie fest
-man fertigt sich Zugklingen mit dem passenden Profil (alte Hobelmesser sind da sehr gut) Ich habe mir da eine Klemmvorrichtung mit Griffen (wie ein Holzziehmesser)gemacht in die ich verschiedene Klingeneinsätze einsetzen kann.
-nun zieht man das material so lange ab bis die gewünschten Profile drin sind.. dauert nicht wirklich lange.. da fliegen die Späne..

ja.. dann biegen und fertig.

so kann man sämtliche Formen, Muster etc. die parralelverlaufen in Buntmetalle und sogar Stahl bringen (z.B. auch Hohlkehlen in Schwerter, Messer, Dolche und so weiter.. solange die nicht gehärtet sind.. oder eben in die unhärtbaren Klingenflanken...)

jo, das wars auch schon :)saxsch001g.jpg
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
12. Januar 2013 um 09:34
Du bist der "Pornokönig"(Neudeutsch)!

Meine Hochachtung...

Die Erklärung hab ich nicht im geringsten verstanden, aber ich würde mich sehr dafür interessieren.

Mein Sax (in meiner Gallerie) wartet schon seit 2 Jahren auf diese Sonderbehandlung.

Also wenn du das vielleicht zeichnen könntest, oder dein Werkzeug fotografierst, wär das super.

Danke im Voraus

Moritz
12. Januar 2013 um 10:06

 Moin,

 

Das ist dann also die Bio Spar ausfürung einer waagerechten Hobelmaschine. 

 

flotte Grüße

                  Flammer

 

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12. Januar 2013 um 11:31
Frage mich gerade ob Bronze oder auch Messing "Damals" dafür verwendet wurde,aber es wird sich ja auch darum gestritten ob Schneide Oben oder Unten usw.

Für die Arbeit trotzdem Daumen hoch.

Gruß Maik
Homepage
12. Januar 2013 um 14:04
Oh,

Bronze wurde auf alle Fälle dafür verwendet.. Messing gab es im Frühmittelalter auch schon, war allerdings im vorkommen zu Bronze würde ich behaupten höchstens 1/3 bis 1/4 vertreten.. in Haithabu wurden z.B. Messingbarren gefunden.

Die Originalteile aus Gotland waren wohl auch eher Bronzeblech.

Das mit der Biohobelmaschine ist ein guter Vergleich.

Zu der Erklärung:

Das Werkzeug kann man aus 4 Teilen bauen... ein Flacheisen (12x8) o.ä... darin 2 Gewindebohrungen.. Jeweils Rechts und Links rundet man dieses Flacheisen (30 cm Gesamtlänge)  auf 11cm ab.. als Handgriffe..  in die verbleibenen 8 Cm (in der Mite die) bringt man 2 Gewindebohrungen an, an die man dann eine Gegenplatte schraubt.. 
2 Schrauben.. 2 Flacheisen.. 4 Teile...

zwischen Griffplatte und Gegenplatte kannst Du nun deine Werkzeuge spannen... die man aus Alten Hobelmessern z.B. machen kann. Hierfür nimmt man n altes HObelmesser (von ner Holzhobelmaschine.. o.ä.) bringt sie auf die Gewünschte Größe und schleift dort mit Diamantstiften mit Dremel oder Proxon.. sich das gewünschte Profil ein... Das Teil einspannen und mit gefühlvollen Druck über die Messing / Bronze.. oder was weiß ich Ziehen.. und das macht man so lange bis es schön ist
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12. Januar 2013 um 20:37
Hallo Hacheschmied.
Sehr interessant das ganze. Ich verstehe Deine angaben aber nicht ganz. Gibt es davon auch Fotos, dann ist es sicher besser zu verstehen.
Gruß der pit03.
Meine H.P.
13. Januar 2013 um 09:10
Sorry aber ich komm auch noch nicht mit.

Fotos wären da schon hilfreich.

An Biohobel kenn ich auch nicht.
13. Januar 2013 um 14:45
Hallo,

ich habe da gerade weder Zeit noch Muße zu das ganze Thema noch weiter aufzudröseln... von daher möcht ich einfach nochmal anmerken das ja am 17.03.2013 bei mir Tag der offenen Schmiede ist, und wer dann immer noch Interesse an dem Thema und der Verfahrensweise hat, kann dann gerne vorbei kommen und ich zeige Ihm / Ihr dann "live, in Farbe und 3d" wie das von statten geht

Ansonsten möchte ich diejenigen darauf hinweisen das Ziehmesser im Holzhandwerk üblich sind.. und man sicherlich was im Internet (hier findet man ja jeglichen Krams) auch etwas über die Anwendung selbiger herausfinden kann. Wenn man sich nun eine Profilierte Klinge dazu vorstellt ist man auf nem super Weg das Ganze zu verstehen
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
13. Januar 2013 um 15:19
Hallo,

Wenn ich das recht verstehe, dann biegt man einfach ein Flacheisen wie ein U.
Die Schenkel des Us sind die Handgriffe.

Wie ein normales Zieheisen für Holz, welches nicht geschärft ist.

Die Stirnseite des Us wird mit zwei Löchern versehen, sodass man eine Platte dagegen schrauben kann.
Zwischen die Platten und das U können nun profilierte Schneiden geklemmt werden. - ganz ähnlich wie man eine Rasierklinge einspannt.

Fertig. Statt also für jedes Profil ein Zieheisen zuschmieden, dass einen besonderen Schliff hat, baut man ein Zieheisen mit wechselbarer Schneide.

Schaut euch mal dese Auktion an:

Ebay Auktion

Bist auf die nicht angewinkelteb Handgriffe und die Durchsteckfunmtion, die der Schneide einen besseren Halt gibt, ist das im Grunde so ein Teil, wie es Hacheschmied erklärt hat..


@Hacheschmied: Hab ich das richtig wiedergegeben?

Grüße,

Martin
Zuletzt bearbeitet: 13. Januar 2013 um 15:25, Martin
13. Januar 2013 um 15:46
:daumenhoch:

jawoll, so wie huj es nochmal erklärt hat paßt es..  und das Ding von Ebay sieht meinem auch sehr ähnlich.



Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
17. Januar 2013 um 08:03
Dankeschön. damit kann man was anfangen.
17. Januar 2013 um 12:12
Habe nur diesen Ding fürn 10er vom Flohmarkt,muß aber noch aufgearmeitet werden.Ziehhobel_001.jpg
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17. Januar 2013 um 14:29
Moin,
die 'Dinger' nennen sich übrigens Schweifhobel.

Gruß,
Timm