Geeignetes Schweißgerät für einen Anfänger

16. Juli 2014 um 17:10
Hallo Spezialisten Ich bin auf der suche nach einem Schweißgerät und kenne mich leider auf dem Gebiet kaum aus. Ich hab zwar vor einem Jahr einen Kurs gemacht aber bin ein bisschen überfordert von dem Angebot an Geräten. Ich habe vor mir ein Schweißgerät auf Willhaben gebraucht zu kaufen hab aber keine Ahnung auf was ich achten muss. Lg Legomeister
17. Juli 2014 um 09:33
Hallo Legomeister,

Was genau für ein Schweißgerät möchtest Du denn haben? Inverter? Elektro? Mig? MAG? etc.


Gruß,

DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
17. Juli 2014 um 10:26
Ähhm ich bin mir nicht sicher was am besten für einen Schmied geeignet ist. Wig ist mir sehr sympathisch vom arbeiten her aber auch teurer. Was für eins hast du?
17. Juli 2014 um 14:19
Hallo Legomeister,
Auf die Gefahr hin daß mich hier einige lynchen werden: ich habe jahrelang einen Heimwerkerschweisstrafo vom Aldi benutzt.
Hat vollkommen ausgereicht.
Letztes Jahr kam mir dann ein gebrauchtes, höherwertiges 380V Gerät von Einhell ins Haus. Aus Profi-Sicht aber immer noch Heimwerkerqualität. Hat halt eine längere Einschaltdauer.

Es kommt immer drauf an, was Du damit machen willst

Ich würde sagen: als Anfänger reicht ein preiswertes Gerät aus.

Viele Grüße,

DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Zuletzt bearbeitet: 18. Juli 2014 um 14:10, Martin Hartung / DerSchlosser
17. Juli 2014 um 18:09
Guck mal in Ebay und co, da gibts gebraucht sehr günstig, kostet gleichviel wie ein glump in neu!

Ich würde Dir ein MAG empfehlen, außer du kannst bereits Elektrodenschweißen, das dürfte dann günstiger sein.
Wig ist für einen Schmied eher ungeeignet, da brauchst du immer eine saubere Oberfläche, darum ist Wig eher wie ein Scalpel und Du brauchst als Schmied aber eher eine Machete ;)

Was willst Du denn genau machen?




s'isch halt wies isch allaweil hosch a kuglfuhr

17. Juli 2014 um 18:34
Hallo Legomeister,

welchen Kurs hattest Du denn gemacht? Denn wenn Du in diesem Kurs aufgepasst hast, solltest Du Dich mit Sicherheit an das Verfahren erinnern.
WIG und MIG/MAG scheiden allerdings meiner Meinung nach einfach aus Kostengründen aus. Auch wenn MIG/MAG für den ungeübten am leichtesten zu erlernen ist. Die Folgekosten werden, meiner Meinung nach, oft nicht bedacht.

Bei dem  WIG Verfahren sind es die Wolframnadeln, die Gasglocken (da sie keine plötzliche Erdanziehunskräfte vertragen), Spannzangen (sind zwar bei Anwendung mit Gefühl seltener aber werden schonmal gerne überdreht), Schweisszusatzstäbe ( die es gar nicht mögen in einer, mit hoher Luftfeuchtigkeit beaufschlagten Werkstatt gelagert zu werden) und gerade für den Anfänger die Schleifscheiben des Doppelschleifers. So eine Wolframnadel ist schon ne harte Sache und setzt einer Schleifscheibe ordentlich zu. Schlussendlich das Gas, wobei mittlerweile viele Baumärkte kostengünstige Eigentumsflaschen im Tausch anbieten.

MIG/MAG; hier gibt es zwar kleine Schweissdrahtrollen, aber auch hier ist hohe Luftfeuchtigkeit in einer Werkstatt Gift. Stromdüsen werden vom Anfänger seeeehr oft gewechselt , wird der Rollendruck für den Schweissdrahtvorschub falsch eingestellt, ist eine Wonne zuzusehen wie der Draht sehr stark abnimmt, wenn er sich mit der Stromdüse verschweisst die Rollen weitertransportieren der Draht sich in der Seele verknotet. Dann ist basteln angesagt, eventuell muss die Seele gewechselt werden usw.. Ich kenne da einige Idustriemechaniker, die es trotz Lehre und Schweisskursen immer noch nicht kapieren.

Elektrode, schwieriger im Handling, aber wenn man es mal kapiert hat super in der Vielfalt. Elektrode wurde mal feucht, kein Ding, den Backofen von Muttern auf 100 ° - 180 ° C aufheizen, Elektroden für ne halbe Stunde (oder auch was länger um sicher zu gehen) reinlegen -> fertig Ich möchte andere Zusatzstoffe haben, frage mal bei der nächsten HWK nach. Wenn man den zuständigen Meister anständig fragt kann man da bestimmt eine Handvoll Sonderstäbe bekommen.

Aber, wenn Du was gescheites haben möchtest, egal aus welcher Richtung, schau Dich mal in Deiner Umgebung um, ob es da eine Niederlassung oder sogar einen Hersteller gibt. EWM, Lorch, Castolin, ESS, etc.. Oft gibt es da gebrauchte und überholte Geräte "günstiger". Aber der grosse Vorteil liegt in der Ersatzteilbeschaffung.

Privat nutze ich einen alten Inverter mit LIFT ARC Zündung , nutze aber überwiegend die Elektroden.

Gruß

Uli
17. Juli 2014 um 22:45
Vielen Dank für die vielen und schnellen Antworten. Ich denke ich werde mir bei willhaben eins anschaffen(vll teurer als bei eBay aber sympathischer ) nur jetzt weiß ich nicht auf was ich beim Kauf schauen muss(technische Daten) wenn ich mir eins Kauf geb ich aber lieber mehr geld aus aber hab dafür ein Ding das mir über Jahre gute Dienste leistet. Also investiere ich lieber gleich in ein Mag Schweißgerät.
18. Juli 2014 um 05:35
Ich kann mich DerSchlosser nur anschließen. Am meisten verwendet ist bei mir momentan das Fülldraht-Schweißgerät von Aldi. macht was es soll, und zum Zusammenbruzzeln von Kleinigkeiten ausreichend. Dicht gefolgt kommt das Elektrodenschweißgerät auf Grund der Flexibilität. Auch nur der einfachste Schweißtrafo aus dem Baumarkt. Amboss restaurieren war ätzend, da immer wieder zu heiß. Aber ging auch. Und wie oft macht man das schon? Für die einfachen Heimwerkerarbeiten reicht sowas vollkommen! Wenn dann irgendwann mal der große Geldsegen eingekehrt ist, kann man sich ein besseres kaufen ;)

Gruß, Christian 
18. Juli 2014 um 20:40
@c.baum:  Falsch... Sorry aber das muss sein....

In der Hoffnung jetzt nicht gleich eine Abfuhr alla: "Der Informatiker hat keine Ahnung" zu bekommen, werde ichs nochmal versuchen.

Billig ist nicht gleich günstig. So ein billig Teil kostet in der Anschaffung genausoviel wie ein gebrauchts Markengerät (Punkt ende basta). Guckst doch mal bei Kleinanzeigen etc. Wer jetzt immernoch glaubt, dass ein Schweißgerät für 50€ was brauchbares sein kann, der sollte ich mal fragen warum man in Deutschland für das Geld nichtmal die Rohstoffe bekommt!

Desweiteren ist der Lichtbogen eines guten Gerätes nicht mit dem eines "Tschingtaschang" Teils vergleichbar.

BTW: Seit ein paar Jahren schweiße ich folgenden verfahren: WIG, MIG/MAG und E-Hand, alle mit bestandener Prüfung.

Als kompromiss könnte man noch die Firma Stahlwerk nennen. Wobei ich auch hier der Meinung bin, kauf ein Markengerät!
s'isch halt wies isch allaweil hosch a kuglfuhr

19. Juli 2014 um 11:25
@Legomeister:

Schau auf die Marke, also z.B. Lorch, Jäckle, Ess, Fronius, EWM etc. ggf. kannst ja auch noch nachfragen.

Als nächstes ab 250Ampere, schau auch das es bis 40 oder besser 30A runter kommt. Normal sollten die einen 4 Rollen Antrieb haben, falls nicht, nimm Dir ein anderes ;)

Anschluss vom Strom muss vorhanden sein, sonst brauchst Du noch einen Elektriker also schau ob 16A oder 32A Starkstrom hast...




s'isch halt wies isch allaweil hosch a kuglfuhr

19. Juli 2014 um 13:45
@ kallerz, heutiger Standard sind Vierrollenantriebe bei den MAG Geräten. ABER ein älteres, wie von Dir vorgeschlagenes 250 A Gerät von z.B. ESS mit Luftkühlung hat nur einen zwei Rollenantrieb und die sind sehr gut gewesen.

@ c.baum, ich muß kalerz uneingeschränkt zustimmen, ein im Angebot günstiges Gerät aus dem Baumarkt; vor allem wenn ich keine Ahnung davon habe auf was ich achten muß; kann eine teure Investition werden.

Vor allem bleibe ich dabei für solche Geschichten Markengeräte zu bevorzugen, alleine wegen der Ersatzteilbeschaffung.

Gruß

Uli
19. Juli 2014 um 15:11
ja, bei Ess geht der 2 Rollen Antrieb schon sehr gut... ist ist aber trotzdem angenehmer mit 4 vorallem wenn das Schlauchpaket lang ist. Es gibt aber noch genug aktuelle Maschinen die 2 Rollen Antrieb nutzen.

s'isch halt wies isch allaweil hosch a kuglfuhr

21. Juli 2014 um 20:56
Ich "kürze" das Ganze mal ein wenig ab! Es folgen fünf Seiten Meinungen und Ratschläge zum Thema Schweißgerät:

Klick!

Gruß

Oli
Zuletzt bearbeitet: 21. Juli 2014 um 21:06
25. September 2014 um 23:21
Wo hier schon die Frage nach Anfängerschweißgeräten läuft, würde ich mal fragen wollen, was ihr von diesem Gerät hier haltet: klick

I
ch als leihe sehe da 120A für 50 Euro. Hier würd zwar eher zu 180A geraten, aber da das Geld knapp ist, überlege ich ob das nicht ein guter Einstieg wäre. Die gebrauchten Geräte kosten häufig das selbe, haben den gleichen Schweißstrom, sind aber halt mehr oder minder stark gebraucht. Sind Schweißgeräte in der letzten Zeit einfach sehr viel billiger geworden oder habe ich irgendwelche wichtigen Details nicht mitbeachtet?

Beste Grüße ,

Lenni
Zuletzt bearbeitet: 25. September 2014 um 23:27, Lennart G
26. September 2014 um 02:11
Wer billig kauft... La la la...

Ich wollte das Teil nicht mal geschenkt!

Und gerade für ANFÄNGER: Ordentliches Schweißgerät einfacheres Schweißen!

Gruß

Oli