Frage zu einer Esse mit Direktantrieb/Reibrad

6. Oktober 2017 um 09:59
Hallo,

ich habe eine Feldesse mit einem Antrieb, den ich so bei noch keiner anderen Esse gesehen habe.
Der Knackpunkt ist das kleine Reibrad, das die Drehung auf die Welle mit dem Ventilator übernimmt. Das Material ist verschlissen und ich habe keine Ahnung, worum es sich überhaupt handelt.
Ich habe mal einige Bilder angefügt, viellecht weiß jemand von euch hier weiter.

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Zuletzt bearbeitet: 6. Oktober 2017 um 10:01, Lutz
6. Oktober 2017 um 10:56
Kennen zue ich diese Art von Antreib auch nicht. Um wieder Griffigkeit zu erzeugen würde ich beide Räder mit Gummi überziehen. Evtl Fahrradschläuche. Vielleicht geht das.
VM
6. Oktober 2017 um 11:08

Sevus Lutz.

Hasd eine seltene Antriebsvariante vor dir, meistens wurde ein Flachriemen verwendet.

Das Material an der Ventilatorwelle sieht aus wie Pertinax, (Hartpapier) gabs auch Gewebeverstärkt. Sieht aber intakt aus.

Am Tretrad sollte Leder sein.

Versuch mal auf das Trettrad ein wenig Riemenpech aufzutragen. Damit solltesd die erforderliche Kraftübertragung zustande bringen. Wsl.  ist das Leder ausgetrocknet, einfach ein wenig anfeuchten, dann quillts auf.

Wenn garnix hilfd mußd ev. die Lagerböcke im 1/10mm Bereich  unterlegen, oder eine neue Hülse drehen, bzw die bestehend. mit dünnem Leder ummanteln.

 

LG

Walter

Zuletzt bearbeitet: 6. Oktober 2017 um 11:09, walter dorfer
6. Oktober 2017 um 16:05
Hallo Lutz,
gesehen habe ich so einen Antrieb auch noch nicht, bevor Du das große Kino fährst, mit auseinandernehmen etc, versuch erstmal die Version von Walter, kann auch sein dass die Lager fest oder schwergängig sind, ich weiß nicht wie lange das gute Stück im Verborgenen lag oder stand. Manchmal hilft etwas saubermachen  und neu einfetten oder Ölen schon viel. Falls Du, Sie aufpeppen willst würde ich Dir von Bindulin Ofenschwärze empfehlen, sieht bei solch alten Schätzchen immer chic aus.

Gruß aus Nordhessen

Manfred
6. Oktober 2017 um 19:55

Hallo Lutz

ich habe genau die gleiche Feldschmiede. Vor der Restaurierung war auf der Welle des Lüfters bei mir auch Pertinax drauf. Das habe ich aber gegen eine Hartgummirolle ausgetauscht. Das funktioniert super. Am großen Antriebsrad brauchst du dann nichts mehr zu machen.

Außerdem habe ich meine noch mit einem Nähmaschinenmotor kombiniert, da ich meist mit Koks arbeite und das Treten dann sehr mühselig wäre. Wenn  der Strom ausfällt, kann ich die Feldschmiede mit ein paar Handgriffen wieder auf Fußbetrieb umstellen.

Anbei mal ein Bild von der Konstruktion.

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Gruß Thomas

 

Zuletzt bearbeitet: 7. Oktober 2017 um 09:05, Thomas Behnke (Conni)
7. Oktober 2017 um 09:49
Gibts nicht so ein "Anti-Rutsch-Klebeband"?
Das wär doch super dafür, dann muss man nicht die ganze Rolle austauschen.
7. Oktober 2017 um 19:52

Ja, man kann eine "Anti-Rutsch-Hilfe" auf die Pertinax-Rolle aufbringen. Habe ich auch probiert. Da das Antriebsrad aber komplett aus Eisen besteht, nutzt das sehr schnell ab bzw. löst sich von der Rolle. Ich habe meine Feldschmiede jetzt seit fast 4 Jahren am laufen und musste noch nichts mehr dran machen.

Kauf dir einen einfachen Türstopper, nimm die Gummirolle ab und schraub die auf die Welle vom Lüfter und gut is es.

Gruß Thomas

 

9. Oktober 2017 um 16:40
Vielen Dank für die vielen Antworten! Was ich in meiner Beschreibung vergaß: Die Rolle dreht sich frei auf der Welle.



Nachdem ich das Pertinax geputzt und nass gemacht habe, wie Walter vorgeschlagen hat, macht die Rolle wieder Kontakt zum Antriebsrad. Sie bringt aber nicht genug Kraft auf den Ventilator.



Auf Dauer werde ich mal die von Thomas vorgeschlagene Variante ausprobieren. Mir ist allerdings noch nicht ganz klar, wie ich die Schraube abbekomme, aber erst mal Rostlöser drauf!
Zuletzt bearbeitet: 9. Oktober 2017 um 16:42, Lutz
9. Oktober 2017 um 19:26

Ich weiß jetzt auch nicht mehr genau, wie ich die Schraube gelöst habe. Ist ja auch schon eine Weile her. Ich meine, dass ich über die Öffnungen im Gebläsegehäuse die Welle arretiert habe. Rostlöser war natürlich auch reichlich vertreten.

Noch ein Tip: Die Löcher für die Schrauben der Lagerböcke habe ich verlängert. So kann man das Antriebsrad besser auf den Durchmesser des neuen Wellenbelages anpassen. Darüber regele ich zum Beispiel bei mir auch den Wechsel zwischem Fuß- und Motorbetrieb.

Gruß Thomas

 

11. Oktober 2017 um 10:57
Da ich die Esse dringend für eine Ferienaktion mit Kindern brauchte hab ich etwas gebastelt. Ein Stück Fahrradschlauch mit dem richtigen Durchmesser und fixiert mit einem Kabelbinder brachte die Rolle wieder auf den richtigen Durchmesser, womit dann auch wieder der Anpressdruck stimmte und sie sich nicht mehr auf der Welle frei drehte.

Da aber die Schraube vor der Rolle mittlerweile genug Rostlöser abbekommen hatte hab ich da dann doch noch rumgefrickelt. Ende vom Lied war, dass ich eine Schaufel vom Ventilator so stark verbogen hab, dass der Ventilator nicht mehr lief und klemmte.
Also hab ich dann doch alles auseinander geschraubt, den Ventilator ausgebaut, alles wieder gerade gebogen. Die Rolle läuft übrigens auf einer konischen Welle und besteht aus einem Stück. Das Problem war, dass der Durchmesser der Rolle nicht mehr stimmte, sie war einfach abgenutzt. 

Ich habe mit einem Schrumpfschlauch und Isolierband den ursprunglichen Durchmesser der Rolle wieder hergestellt, alles geputzt, Schrauben gefettet, wieder zusammen gebaut. Im Anschluß lief die Esse drei Stunden 1a.
Wenn demnächst mal etwas Zeit ist, werde ich die Rolle durch eine Gummirolle ersetzen, so wie es Thomas gemacht hat.

Danke für die Hilfe!
22. März 2018 um 15:14
Hallo, Lutz,
solch einen Apparat mit zölligen Schrauben und geschwungenen Treibradspeichen hatte ich auch (Treibrad kugelgelagert mit Zollmaßkugeln). Die Lüfterachsenrolle war mit Druckfeder zum Treibrad, Markenschild: Karl August Eisengießerei Maschinenfabrik Euskirchen Armee Feldesse 17. Habe die Rolle mit 'nem engen O-Ring und das Ganze mit 'nem Stück engem Fahrradschlauch überzogen: wenig Kraftverlust, leichter Lauf!
Gruß
Meinhard
7. Juli 2019 um 20:25
Hallo, habe die gleiche Esse vor der Verschrottung aus einer alten Schmiede gerettet. Leider fehlt das Pedal und das große Rad. Könnten Sie mir genaue Bilder von den Bauteilen mit Durchmesser und Breite schicken? Würde die Esse gern wieder originalgetreu instand setzen. Grüße 
9. Juli 2019 um 22:00
Hallo, Loewe,
frag man den Schlosser Martin, der hat das Ding jetzt.
Gruß
Meinhard