Fettnuss IV oder Holzkohle?

26. Mai 2013 um 21:44
Guten Abend

Nachdem mir heute die Holzkohle ausgegangen ist überlege ich ab nun Fettnuss zu Verwenden.
Der Vorteil währe die Kuppelbildung und dadurch Wärmestauung
Nachteile währen Rauchentwicklung, Schlacke und komplizierte feuerführung.

Vom Brennwert und Preis unterscheiden sich die beiden ja nur unwesentlich.
Daher würden mich Erfahrungswerte interessieren.
Ist es die Wärmestauung wirklich Wert, führt sie zu einem niedrigerem Kohleverbrauch?

Gruß
Olaf
26. Mai 2013 um 22:22
Nabend,
Nun ich sag dir mal soviel: Solange du einen Rauchabzug hast, der dir alles wegsaugt, ist Fettnuss die wahl für dich!
Die Feuerführung hast du schnell drauf, da gibts nur ein paar kleine punkte zu beachten. Den Schlackekuchen einfach je nach beeinträchtigung des Luftzuges (ich weis wann mein Schlackekuchen so groß ist, dass ich ihn rausziehen muss, ich hör das wenn ich den luftzug vergrößere) einfach rausnehmen, feuer wieder zurückschieben und weiter. Richtig entgasen lassen ist bei Fettnus auch wichtig. Der Preis unterscheidet sich doch relativ stark, da du viel weniger Fettnuss brauchst als Holzkohle. Zwar ist Fettnus nicht so rein wie Holzkohle, du hast aber eine Kompakte hitzeentwicklung.

Wie gesagt, hast du einen Abzug bzw. keine probleme mit dem Rauch, so würde ich dir fettnuss empfehlen.

Viele Grüße,
Alex
26. Mai 2013 um 22:31
Moin,
Fettnuss kostet ca. die Hälfte (ca. 12€ für 25Kg) von vernünftiger Holzkohle (mindestens 1€ pro Kg).
Die Feuerführung ist aufgrund der guten Backfähigkeit der Fettnuss eher einfacher als bei Kohle, du kannst die Hitze besser im Zentrum halten. Energetisch ist die Holzkohle leicht besser als die Fettnuss, das fällt aber kaum ins Gewicht, bzw. gleicht das eingegrenzte Feuer das wieder aus. Natürlich hat Holzkohle ein größeres Volumen, also musst du häufiger nachlegen.
Evtl. käme für dich auch Koks in Frage, damit hast du weniger Qualm, aber auch eine etwas schwierigere Feuerführung.
Ich schmiede selbst viel mit Koks.

Gruß,
Timm
27. Mai 2013 um 13:13
Servus Olaf.

Eine weiter Variante wäre Futurex Schmiedekoks.
Meiner und unserer Erfahrung nach um einiges besser als Fettnuß und Koks, aber nicht teurer.
Bei Fettnuß variiert ja die Qualität recht stark.
Versuch ein paar Säcke zu bekommen, wirst sehen, das passt.
Wird im Forum von einem Holländer angeboten, SuFu benutzen.

lg

Walter.
27. Mai 2013 um 18:27
Danke für die Antworten!

Ich hab mir erstmal 50Kg Fettnuss bei Angele gekauft.
Futurex kostet mir bei den kleinen Mengen zu viel Versand.
Aber ich werde Futurex definitiv bei Gelegenheit probieren

Gruß
Olaf
28. Mai 2013 um 06:47
Mir hat mal unser Forumsmitglied -Klein Projekt- , das ist der besagte Holländer , das Futurex angeboten. Nimm doch mal Kontakt mit ihm auf.
29. Mai 2013 um 22:14
Ich schließe mich da mit dem Koks an. Anfänglich habe ich die ersten Klingen mit Fettnuß geschmiedet.
Man sollte ständig mit Wasser die brennende Oberfläche ablöschen ............ Das nervte mich ungemein. Wenn mans nicht macht, so meiner Erfahrung her, hat mein hell brennendes Feuer das sehr viel Wärme nach aussen abgibt. Im Winter bei -10 Grad evtl gemütlich aber im Grossen und Ganzen nichts für mich. Was mich noch sehr störte, war die elende Blenderei. Vor allem mit einer Plastiklinse im Auge und auf dem anderem grauer Star.......

Wenn du deine Feuerschüssel mit Seitenwänden versehen hast, ist das mit Koks nach ein paar mal heizen auch kein Problem mehr. Es klebt dir nix am Werkstück und du sparst dir das Gepantsche mit dem Wasser.....


Ingo

 
http://naabtal-klinge.de/

........ Eins bist du dem Leben schuldig, kämpfe! oder trags mit Ruh - Bist du Amboss, sei geduldig. Bist du  Hammer schlage zu!..........

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Es sind die Fantasten, die die Welt in Atem halten und nicht die Erbsenzähler!
Zuletzt bearbeitet: 29. Mai 2013 um 22:15, Ingo Müller
30. Mai 2013 um 20:16
Hallo,

 seit ich vor einiger Zeit Koks ausprobiert habe, habe ich Kohle nur noch zum einbrennen von Leinöl genommen.

Die Vorteile vom Koks sind für mich einfach zu groß: weniger Gestank, kaum Rauch, feinen Koks gibts beim Kohlenhändler um die Ecke, alles andere hat Ingo sehr treffend beschrieben.

Andererseits:was kostet eigentlich der Zentner "Futurex"? Irgentwie bin ich ja doch neugierig, wie das Zeug funktioniert.


mfG.Detlef     

Zuletzt bearbeitet: 30. Mai 2013 um 20:19, Detlef Nagel
31. Mai 2013 um 10:04
Ich fange mit Holzkohle an, und dann schiebe ich Kohle (fette Nuß) seitlich zu. Somit kannst du gleich zu schmieden beginnen,und nebenbei brennt Schmiedekohle schön aus. Keine frische Kohle verwenden,weil es für den Stahl (Eisen) nicht gut ist. Koks habe ich auch schon probiert,finde ich nicht sehr toll. Die Rauchentwicklung, so wie ich es mache ,hält sich in Grenzen.Von der Hitze her gibt es keinen Unterschied zwischen Holzkohle und Steinkohle,nur das du mehr bei der Holzkohle brauchst. Feuerschweißen und Härten für Damast, nehme ich nur Holzkohle. Weil es ein reines Feuer gibt. Viel Hitze Jürgen!!!!!!!!!
1. Juni 2013 um 21:27
@ Ingo

"..Was mich noch sehr störte, war die elende Blenderei. Vor allem mit einer Plastiklinse im Auge und auf dem anderem grauer Star....... "

Angeregt durch Dein Zitat, möchte ich hier nochmal ein gesundheitliches "heißes Eisen" aufgreifen, auch wenn es mit Schmiedekohle hier jetzt nicht unbedingt direkt etwas zu tun hat.

Jede Feuerstelle hat eine starke Infrarotabstrahlung. Und eben diese Infrarotstrahlung ist für das Auge auf Dauer ziemlich schädlich, da dabei der graue Star verursacht wird. Bei Schmieden gilt das als anerkannte Berufskrankheit.
Abhilfe verschaffen entsprechende Schutzbrillen mit Infrarotfilter, wie sie auch beim Atogenschweißen, oder Brennschneiden verwendet werden. Für Schweißhelfer gibt es diese Brillen mit kleiner Blendschutzstufe, so daß man damit einwandfrei am Schmiedefeuer arbeiten kann.
Die Firma Uvex bietet beispielsweise ein umfangreiches Sortiment an angenehm tragbaren Schutzbrillen an, welche (nur nebenbei) auch noch ganz ok aussehen...

Ich denke, gerade auch für die vielen jungen Neueinsteiger hier dürfte diese Info sehr interessant sein.

Grüße

Sebastian