Bandschleifer Schleifplatte erneuern, welches Material?

26. März 2019 um 15:26
Da ich jetzt meinen Bandschleifer vom Kleinen Messerladen schon eine Zeit lang habe ist die Schleifplatte mittlerweile nicht mehr plan.
Nun will ich mir eine neue Platte machen und überlege welches Material ich verwenden soll.
Ich hätte an eine Platte aus gehärtetem und nicht angelassenem 1.2210 oder 1.2842 gedacht. Ich hab allerdings schon Bandschleifer gesehen die eine Schleifplatte aus Hartmetall haben.
Nun ist die Frage lohnt es sich eine Platte aus Hartmetall oder HSS machen zu lassen, oder bleib ich lieber bei Material das ich selbst bearbeiten kann?
Vielleicht hat jemand von Euch damit Erfahrung und kann mir weiter helfen.
Viele Grüße
Felix
26. März 2019 um 15:54
Als mene Graphitauflage abgenutzt war habe ich eine 10 mm Platte vom Schrott geholt. Denke nicht das es gehärtetes Material war und die ist nun ca 2 Jahre drauf und max ein Zentel eingelaufen die macht noch gut 1-2 Jahre dann wird die gedreht und eine habe ich noch in Reserve so das ich denke für die nächsten 6-8 Jahre genug Ruhe habe.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
26. März 2019 um 17:43
Meinen Horizontalbandschleifer habe ich vor Jahren mit einem 250x15mm Breitflachstahl ausgestattet, auf dem auch 200er-Bänder bequem Platz haben. Ungezählte Einsatzstunden später ist sogar die Zunderschicht, die ich damals nur glattgeschliffen habe, noch intakt. Würde ich es heute nochmals machen, würde ich wahrscheinlich rückseitig Versteifungen anschweißen und die fertige Platte mit dem Messerkopf planfräsen. Dann hätte ich auch nicht mehr das Problem, dass sich die Unterlage durch Wärme verzieht. Auf jeden Fall habe ich nicht den Eindruck, dass die Rückseite der Schleifbänder besonders abrasiv wirkt. Welche Platte Du verwenden solltest, hängt wohl am ehesten von deinen Ansprüchen an die Genauigkeit ab. Meiner Meinung nach ist eine von Hand bediente Bandschleifmaschine für Präzision im Submillimeterbereich noch vernünftig einzusetzen, wohingegen Passungen im Hundertstelbereich echten Werkzeugmaschinen vorbehalten bleiben.
MfG,
Philipp
19. Februar 2021 um 08:34
In den Staaten nehmen viele gerne Glas. Natürlich nicht 0815. Z.B. das Glas einer Backofentür kann Stöße und Temperaturschwankungen gut ab. Befestigung ist aber so eine Sache. Ein qualitativer temperaturfester Epoxi und am besten noch ein Anschlag an den Enden. Ich fands dennoch heikel und habs lieber gelassen. Von der Verschleißfestigkeit scheint's aber nix besseres zu geben.
Ich hab bei meinen horizontalen Industrieschleifern nachdem die Graphitauflage und auch der lackierte Baustahl drunter durch waren gehärteten 1.2842 verwendet mit mäßigem Erfolg (wurde aber auch auf ca. 60RC angelassen). Danach Baustahl in der Hoffnung die Walzhaut reicht. Nicht wirklich aber auch nur geringfügig schlechter als der blanke gehärtete Kaltarbeitsstahl.
Problem ist die Abrasion. Du hast immer ein bissle Schleifkorn das auf der Bandinnenseite landet und natürlich den Schleifabrieb deiner Werkstücke. Das ist auch WZ-Stahl zuwider. Was höher legiertes wäre wahrscheinlich zu bevorzugen. Allerdings selber machen lohnt nicht wirklich mit Härten und danach Verzug ausgleichen (bei mir sinds halt dünne lange Flacheisen also sehr verzugsgefährdet).
Bin jetzt bei Hardox gelandet. Ist speziell für abrasive Bedingungen entwickelt, relativ günstig zu kriegen und gut schweißbar. Nur halt schlecht spanend zu bearbeiten aber geht. Ich hab mir Hardox 500 Zuschnitte auf Maß liefern lassen und kurzerhand auf die original Tische meiner Schleifer mit dünnen kurzen WIG Nähten aufgeschweißt. Mit Walzhaut. Die Oberfläche hält bisher sehr gut, allerdings sind die Toleranzen bei der Planheit ab Werk/Lieferant mäßig. Man muss also ggf. auch wieder nacharbeiten. Ich sehe den Bandschleifer nicht als Präzisionswerkzeug und bin dem mit Blech Beilagen unter der Platte begegnet.
Zuletzt bearbeitet: 19. Februar 2021 um 08:41, Robin