Amboss-Oberfläche

16. Januar 2019 um 13:54

Hallo liebe Community!

Eine Frage, die leider vielleicht nicht ganz passend ist, auf die ich im weiten WWW trotz mehrstündiger Recherche aber keine passende Antwort fand.

Ich habe vor längerem einen alten Amboss erworben, der seinerzeit ausgesprochen rostig war (und es stellenweise auch noch ist) sowie dessen eines Horn kurz davor steht abzubrechen. Für meine Zwecke genügt er aber. Ich verwende ihn als Unterlage um kleine Ringe aus weichgeglühtem Eisendraht mit einer selbstgebastelten Fallhammerkonstruktion flach zu schlagen. Die Ringe haben dabei Zimmertemperatur. Aus den Ringen bastele ich ein Kettenhemd.

Das Problem: ich habe die Bahn so gut es geht entrostet. Es verbleiben aber kleine Löcher in der Oberfläche (Bild anbei), die dazu führen, daß der Ring nachdem er vom Hammer flach geschlagen wurde am Amboss anhaftet und vergleichsweise zeitaufwendig entfernt werden muß (man muß schon etwas rumpopeln; das macht zwar absolut pro Ring nur ein paar Sekunden aus, bei insgesamt 30.000 Ringen kommen aber schon ein paar Stunden zusammen).

Wenn man das Ganze richtig professionell ausgehen würde, würde man die Bahn wohl abschleifen oder durch Auftragsschweißen + Nachbearbeitung glätten. Momentan mag ich mich mit beiden Varianten (da zeitaufwendig und/ oder teuer) aber nicht so recht anfreunden.

Stattdessen frage ich mich, ob es vielleicht eine Möglichkeit gibt, diese kleinen Löcher und Unebenheiten "aufzufüllen". Ich denke an etwas Richtung Lot oder Stahl- bzw. Keramikgefülltes Kalt-/Flüssigmetall. Da es im Wesentlichen in den Löchern sitzen würde ist meine Überlegung, daß sich die mechanische Beanspruchung in Grenzen halten dürfte. Vor dem Rumtüfteln und eventuell Versauen der Bahn wollte ich aber hier vorher mal nachfragen.

Über sachdienliche Hinweise würde ich mich sehr freuen.

 

Viele Grüße

Haiko

 

Amboss.jpg

16. Januar 2019 um 15:34
Hallo Haiko, 
eine erste preiswerte Verbesserung kannst Du sicher durch Schleifen mit einer Flex und ner 60-120er Fächerscheibe hinkriegen.  Das ist auch nur bedingt professionell aber i.d.R. effektiv . 
Ansonsten besorg Dir vielleicht ein Gesenk falls Du ein Gesenkloch im Amboss hast, das kannst Du dann einfacher schleifen und darauf deine Ringe plätten.  

Zu Flüssigmetall kann ich nicht viel sagen, denke aber nicht dass es hier taugt.

Evtl hilft es auch gegen das Kleben wenn die Bahn zwischendurch etwas gefettet wird. Einfach mal testen.


Gruß Thorkell 

16. Januar 2019 um 16:42
Aufschweißen zum Glätten ist quatsch!
Variante 1: Wie schon beschrieben, Die Oberfläche wird zwar keine Löcher mehr haben aber ob sie eben wird? Da ist beim Plattklopfen wichtig! Ich nehme an die Dicke soll gleichmäßig werden?
Variante 2: Du kennst jemanden mit einer etwas größeren Fräse und einem HM-Messerkopf... Der nimmt mal einen Milimeter ab über die ganze Fläche. Dann müsste sich doch evtl. wieder ne "porenfreie Fläche" zeigen.
Variante 3: Das Gesenk...
Gruß
Oli
16. Januar 2019 um 18:09

Hi!

Vielen Dank für Eure Rückmeldungen. Ja, die Ringe sollen gleichmäßig flach werden. Ebene Bahn wäre also schon schön. Aktuell ist sie das auch einigermaßen, von den "Poren" mal abgesehen.

Was vom Amboss abzutragen, ist natürlich denkbar würde aber auch bedeuten, daß ich an der Peripherie rumbasteln muß. Wenn ich die Höhe der Bahn verändere ändert sich auch der Winkel mit dem der Fallhammer (beschreibt eine Kreisbahn) auf den Amboss trifft. Zumal mir auch spontan niemand einfällt, der die angesprochene benötigte Fräse besitzen könnte.

Den Gedanken mit dem Fett/Öl hatte ich auch. Allerdings müssen die Ringe nach dem Plätten nochmal zum Weichglühen in den Ofen. Fett wäre da sicherlich nicht so hilfreich und müsste vorher wieder entfernt werden.

Geht natürlich alles. Hatte halt nur auf den Stein der Weisen gehofft. Ihr wisst schon: top Ergebnis in wenig Zeit und für 0 Kosten ;o)

Wenn es aber ansonsten letzten Endes doch auf einen Materialabtrag hinausläuft, kann ich ja auch mal mit den diversen Dingen experimentieren...

VG

16. Januar 2019 um 18:22
Hallo..
Variante 4: Du besorgst dir einen Anderen, in Berlin wird ja auch so einiges angeboten...
Und diesen machst du später wieder zu Geld...
Grüße...
16. Januar 2019 um 21:52
wird doch irgedndwer ne fräde haben in berlin
16. Januar 2019 um 21:58
Die Bahn schaut schon mal gut aus. Das gute Stück hätte zuvor aber die Nußbacher Amboßklinik durchlaufen sollen!

Schaut mal in Volkers Galerie!

Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

Zuletzt bearbeitet: 16. Januar 2019 um 22:02, Holledauer
17. Januar 2019 um 21:53
@Torsten: Mich würde interessieren, mit welchem Werkzeug bzw. welchen WSP Du auf dem Foto gearbeitet hast. Immmerhin ist das Planfräsen von gehärtetem Stahl doch eine ganz andere Liga als z.B. die Instandsetzung eines Alu-Motorbocks in ähnlicher Größe. Nach meinen Informationen sollten gute Ambosse leicht auf >50 HRC im Bereich der Bahn kommen, da ist die zerspanende Bearbeitung mit HSS ohnehin schon fast unmöglich und auch mit HM sollte man wissen, was man tut. Auch die Form der Kühlung wäre interessant. Transportiert der Schwanenhals im Bild Schneidöl oder täuscht das?
Mich hat Dein Beitrag auf jeden Fall dazu inspiriert, eine solche Prozedur auch für meinen 200 Jahre alten 150kg-Amboss in Erwägung zu ziehen. Ich habe mich gestern Abend noch in die Werkstatt begeben, den Maschinentisch meiner Fräse ganz nach unten und die Pinole bis zum Anschlag nach oben gekurbelt, um letztendlich festzustellen, dass mein Vorhaben dank der maximal 370mm zwischen Messerkopf und Aufspannfläche durchaus plausibel erscheint. Einzig das Einspannen des doch recht unförmigen Metallklotzes macht mir noch Kopfzerbrechen, aber dafür werde ich auch noch eine Lösung finden.
MfG,
Helix
17. Januar 2019 um 22:35

zunachst mal ich hab ne deckel fp3la also 720 in x, platz zum aufspannen satt der gezeigte amboss hat12A3.jpg0kg. kühlmittel ist aus platten such ich dir morgen raus ist aber kein prob nach grube sollten nicht mehr als 54hrc vorhanden sein das geht gut mit genug schneiddruck.

besseres bild

 

tschau torstwn

17. Januar 2019 um 22:55

aber vorsicht hier mußien ca2mm runter gut zu sehn das ich schon auf dem rundhorn unterwegs bin das dann zumindest nachgearbeitet werden mußte.

 

tschau torsten

Zuletzt bearbeitet: 17. Januar 2019 um 22:57, Torsten Pohl
18. Januar 2019 um 21:10

so nachgekuckt ist ein null achtfufzig planmesserkopf mit standardplatten also echt nix besonderes. so ein amboss ist ja auch nicht sonderlich hart.

 

tschau torsten

Zuletzt bearbeitet: 18. Januar 2019 um 21:11, Torsten Pohl
18. Januar 2019 um 21:55
Danke für die ausführlichen Informationen hinsichtlich Aufspannung und Messerkopf. Mit Deiner Deckel FP3 kann ich natürlich kaum mithalten, nicht unbedingt was Stabilität und Gewicht betrifft, sondern eher hinsichtlich der Konstruktion und Qualität der Maschine. Wenigstens ist das Planfräsen eines Amboss ein Anwendungsfall, der dem ursprünglichen Konstruktionszweck meiner Fritz Werner mehr entspricht als alles, das ich sonst damit mache.
Anhand dieses Besipiels wird mir wieder klar, was ich am Schmiedehandwerk im Gegensatz zur Zerspanungstechnik so schätze: Die Möglichkeit, mit einem Minimum an Ausstattung, limitiert rein durch das eigene handwerkliche Können, alles verwirklichen zu können, was die eigene Fantasie einem eingibt. Ein Hammer, ein Amboss, eine Esse und ein Haufen Stahlschrott – mehr braucht es nicht, um sich Schritt für Schritt alle Techniken anzueignen, die dieses Handwerk im Laufe der Jahrtausende hervorgebracht hat.
18. Januar 2019 um 22:15
wer sagt den was von mithalten ne fritz werner ist doch auch nix schlechtes hast du genug in x dann passt das schon.du brauchst echt nix spezielles da sist nich hart . zunder wär ne andere nummer da wär dann ein kopf mit runden platten richtig und da wäre deine fräse stabiler als eine fahrständer deckel . also alles hat 2seiten